Praxis Lilie-Lingua

 

Logopädische Störungsbilder

Sprachwelt eines Erwachsenen nach einem Schlaganfall:

Worum geht es?

Störungen in der Sprachproduktion und im Sprachverständnis können bei Erwachsenen in Folge einer Hirnschädigung auftreten.

Kennzeichen der Sprachproduktion:

·         Störungen im Sprechablauf

·         Störungen der Mundmotorik

·         Lesestörungen

·         Schreibstörungen

            Welche Ursachen gibt es?

·         Schlaganfall

·         Schädel-Hirn-Trauma

·         Hirntumor

·         Morbus Parkinson

·         Multiple Sklerose

1.      Aphasie

Es handelt sich hierbei um eine Störung im System Sprache. Diese tritt meist plötzlich auf und äußert sich in Kommunikationsproblemen.

Zum Beispiel findet man nicht mehr die richtigen Ausdrücke

>        Eismöbel statt Kühlschrank

 

2.      Dysarthrie

Die Ausführung der Sprechbewegungen und die Atmung

harmonieren nicht mehr im korrekten Muster.

Daher leiden viele der Betroffenen unter einem veränderten Stimmklang, veränderter Lautbildung, ungenauer Aussprache.

 

3.      Orofaciale Dysfunktion

Hierbei liegt eine Störung der Mundmotorik vor. Diese äußert sich in einer Schwäche der Muskulatur im Mund- bzw. Zungenbereich. Diese Muskulatur benötigen wir für eine deutliche Aussprache, für die Bildung der Laute und für ein korrektes Schluckmuster.

 

4.      Sprechapraxie

Sprechapraxien sind Störungen der Planung der Sprechmotorik, die nicht durch eine Funktionseinschränkung der am Sprechakt beteiligten Organe zu erklären sind. Es handelt sich vielmehr um eine Störung in der Planung der Sprechmotorik

 

5.      Alexie/ Agraphie

Darunter versteht man Störungen des Lesens und Schreibens, die nach abgeschlossenem Lese- bzw Schreiberwerb aufgrund einer erworbenen Hirnschädigung auftreten können.

 

 

Stimmwelt eines Erwachsenen:

Worum geht es?

Stimmstörungen bei Erwachsenen können organisch oder funktionell bedingt sein. Sie stehen immer in engem Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes des Patienten. Sie können durch Veränderungen im Stimmklang, in der Sprechmelodie, in der Belastbarkeit und durch Missempfindungen bis hin zu Schmerzen gekennzeichnet sein. Neben der gestörten Sprechstimme kann auch die Singstimme eingeschränkt sein. Jede Heiserkeit, die länger als 4-6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden.

            Welche Ursachen gibt es?

·         Entzündliche Erkrankungen (Kehlkopfentzündung)

·         Traumatische Veränderungen des Kehlkopfes

·         Stimmlippenlähmungen

·         Stimmlippenknoten

·         Schilddrüsenentfernung

 

 

1.      Funktionell bedingte

                               Stimmstörung

Es handelt sich um Krankheiten der Stimme, bei denen der Stimmklang gestört oder die stimmliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Menschen in sprechintensiven Berufen sind besonders betroffen.

 

2.      Organisch bedingte

                             Stimmstörung

Hiervon spricht man, wenn eine organische Veränderung im Bereich des Stimmapparates vorliegt, welche den normalen Funktionsablauf behindert.

 

3.      Dysodie

Darunter versteht man eine Störung der Singstimme. Bei regelmäßiger Benutzung der Singstimme im Beruf oder in der Freizeit kann es ebenso wie bei der Sprechstimme zu Störungen in der Leistungsfähigkeit und in der Klangqualität der Stimme kommen. Dies ist häufig mit einem hohen Leidensdruck verbunden.

 

4.      Rhinophonie

Unter Rhinophonie versteht man Störungen des Stimmklanges durch eine zu geringe oder übermäßige Nutzung des nasalen Klangraumes. Rhinophonien treten als organische Störungen bei Lähmungserscheinungen des Gaumensegels oder bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten auf. Es kann auch in Verbindung mit funktionell bedingten Störungen auftreten. Hierbei tritt eine veränderte Artikulation bedingt durch eine fehlerhafte Luftstromlenkung auf.

 

 

 

Die kindliche Sprachwelt in der Entwicklung:

Worum geht es?

Sprech- und Sprachstörungen bei Kindern treten häufig im Rahmen von Entwicklungsverzögerungen, -störungen oder - behinderungen auf. Hierbei handelt es sich um Störungen der Artikulation und dem Grammatikerwerb.

Kennzeichen der Artikulation:

·         Weglassen von Lauten

·         Austauschen von Lauten

·         Hinzufügen von Lauten

·         Störungen der Mundmotorik

·         Schwierigkeiten in der auditiven Merkfähigkeit

 

 

Welche Ursachen gibt es?

·         Allgemeine Entwicklungsverzögerungen

·         Hörstörungen

·         Auditive Verarbeitungsstörung

 

1.      Sprachentwicklungsverzögerung

Es handelt sich hierbei um eine Schwäche des Lauterwerbs und Lautgebrauchs, welche nicht alters-entsprechend einsetzen.

Zum Beispiel wird das Artikulations-muster des Ziellautes  inkorrekt gebildet   =>  Lispeln.

 

2.      Stottern

Art und Ausmaß sind situations-abhängig und können großen Schwankungen unterliegen (z. B.: Lautwiederholungen, Dehnungen und Blockaden).

In der Entwicklung zwischen 2 bis 4 Jahren darf ein frühkindliches Stottern auftreten.

 

3.      Orofaciale Dysfunktion

Hierbei liegt eine Störung der Mundmotorik vor. Diese äußert sich in einer Schwäche der Muskulatur im Mund- bzw. Zungenbereich.   Diese Muskulatur benötigen wir für eine deutliche Aussprache, für die Bildung der Laute und für ein       korrektes Schluckmuster.

 

4.      Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)

Eine herabgesetzte Hörwahrneh-mung und –verarbeitung kann ebenfalls zu Lautverwendungs-störungen führen. Hierbei sind die Kinder trotz eines normalen Hörvermögens nicht in der Lage, das Gehörte problemlos aufzunehmen und zu verarbeiten.

 

5.      Dysgrammatismus

Beim Erwerb des korrekten Satz-baues treten häufig Unsicherheiten in der Verwendung der einzelnen Satzglieder auf.